Anstrengender Auftakt
Der Saisonauftakt der Deutschen Rallycross Meisterschaft (DRX) hielt jede Menge Prüfungen für das Team Seeligerracing bereit. Im hessischen Schlüchtern ging es nicht nur auf der Rennstrecke auf und ab, sondern auch im Fahrerlager. Mit der ersten Doppelveranstaltung des Jahres ist das Team dennoch zufrieden.
In jeder Klasse war ein Dutzend Teilnehmer vertreten, Fahrerinnen und Fahrer aus Belgien, Holland, Österreich, Italien und sogar Norwegen waren angereist. Von Beginn an ging es hektisch zu und das Starterfeld wurde im Verlauf des Rennwochenendes merklich reduziert. Beinahe hätte es auch das Team Seeliger getroffen.
Sven Seeliger und Benett Zobel hatten sich viel vorgenommen. Trotz baugleicher Fahrzeuge und dem gemeinsamen Start in der Klasse DRX4 haben sie sich mit ihren Ford Fiesta ST für unterschiedliche Meisterschaftsprädikate eingeschrieben. Zobel kämpft wie im Vorjahr um den Titel DMSB Rallycross Meister, den Seeliger 2023 errungen hatte. Seeliger hat sich das Ziel gesetzt, Deutscher Rallycross Meister zu werden.
Eine Klassenzusammenlegung der DRX3, die international als Europameisterschaft ausgetragen wird, und der DRX4 sollte an diesem Rennwochenende für Aufsehen sorgen. Zwei Junge Norweger, von denen einer erst während der Anreise volljährig geworden war, machten Seeligerracing das Leben schwer.
Sven Seeliger mühte sich nach Kräften und lieferte einen fehlerfreien ersten Renntag ab, doch es reichte immer nur für die zweite Position. Im Finale hatte Seeliger sogar beide Norweger vor sich, holte so nur den dritten Podestplatz. Zobel qualifizierte sich für das Finale, konnte aus den hinteren Startreihen nicht viel ausrichten und belegte Rang sieben. Da die Meisterschaftswertung jedoch getrennt zwischen DRX3 und DRX4 läuft, fließen für Seeliger und Zobel die ersten Punkte als 1. und 5. Platz in das Meisterschaftskonto ein.
Am Sonntag das gleiche Bild: diesmal verbesserte sich Seeliger im Finale auf den zweiten Gesamtrang. Zwei Anläufe waren nötig, bis dieser Finallauf durchgeführt worden war. Beim ersten Versuch hatte Zobel, wieder aus einer hinteren Startreihe kommend, mit einem Blitzstart die Führung erobert, doch in dem acht Fahrzeuge umfassenden Starterfeld kam es im Staub der ersten Kurve zu zahlreichen Berührungen, Zobel flog quer vor der Konkurrenz und konnte seinen Ford Fiesta gerade noch abfangen. Aufgrund schwerwiegenderer Kämpfe zwischen weiteren Kontrahenten und einem daraus resultierenden Unfall, erfolgte ein Rennabbruch.
Beim Restart zog wieder ein junger Norweger davon, Seeliger musste auf die Wiese ausweichen, blieb aber Zweiter. Für Zobel sprang ein fünfter Rang heraus. „Ohne den Rennabbruch wäre mehr drin gewesen, aber ich bin trotzdem zufrieden“ erklärte Zobel, der am Sonntag noch bangen musste, weil eine umfangreiche Getriebereparatur anstand. „Die Honda der Norweger haben zwar weniger PS, sind aber auch deutlich leichter. Auf dieser Strecke hat sich das als echter Vorteil erwiesen“ schilderte Seeliger seine Verfolgungsjagd, die immerhin mit zwei Podiumsplätzen belohnt worden war.
So beendet das Team Seeliger den zweiten Renntag in der DRX4 mit den Plätzen 1 und 4, und sammelt weiter wichtige Punkte für die Meisterschaft.