Seeligerracing im Titelkampf

Vorschau Schlchtern RD8

Am 24. September steigt die Endrunde der diesjährigen Deutschen Rallycross Meisterschaft (DRX). Im hessischen Schlüchtern kämpfen Sven Seeliger und Benett Zobel dann um den Titel des DMSB Rallycross Meisters 2023.

 

In der Tabelle sieht es eigentlich gut aus für das Rethemer Rallycrossteam. Seeliger auf Rang zwei hat lediglich drei Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Belgien. Zobel auf Rang drei hat 22 Zähler Rückstand. Ein Rennen steht noch aus, bei dem maximal 64 Punkte eingefahren werden können – das Team hat also gewissermaßen schon „eine Hand am Pott“.

Um verstehen zu können, wie spannend der Titelkampf tatsächlich wird und wie tragisch die Saison enden kann, muss man einen kleinen Blick in das Rallycross-Regelwerk werfen. Seeligerracing kämpft in der Wertung der DMSB Rallycross Meisterschaft um den Titel, hier sind die Klassen DRX2 (Fahrzeuge über 2000 ccm) und DRX4 (Fahrzeuge bis 2000 ccm) zusammengefasst. Die beiden Ford Fiesta ST von Seeliger und Zobel starten in der Klasse DRX4, direkte Duelle mit den Fahrerinnen und Fahrern der DRX2 gibt es dabei nicht, jede Klasse hat eigene Qualifikations- und Finalläufe. Allerdings gibt es bereits in den Qualifikationsläufen Punkte für die schnellsten gefahrenen Zeiten und dort werden beide Klassen gemeinsam gewertet.

Der Tabellenführer startet in der DRX2, also können Zobel und Seeliger ihn nicht auf der Piste im Zweikampf besiegen, sondern müssen selbst ihre Rennen gewinnen – und auf einen Fehler des Tabellenführers hoffen, der mit einem fehlerfreien Renntag die Führung behaupten und den Titel einfahren würde.

„Im direkten Duell hätten wir gegen die leistungsstärkeren Fahrzeuge aus der DRX2 keine Chance. Wir müssten schon in einem Qualifikationslauf die schnellste Zeit fahren, dann könnten wir ihm ein paar Punkte abnehmen“ erklärt Zobel und ergänzt: „Allerdings ist das ja fast kein Rallycross mehr, sondern hat schon Merkmale einer Rallye“.

Es wird also eine Hetzjagd nach der schnellsten Zeit und keiner darf sich Fehler erlauben. Auch ein Ausfall könnte in der Meisterschaft am Ende das Zünglein an der Waage sein, doch Seeligerracing ist vorbereitet: „Unsere Fiesta waren in dieser Saison außergewöhnlich standfest, weil wir sie immer weiterentwickeln und verbessern. Ich gehe davon aus, dass sie auch beim Finale ihre Zuverlässigkeit wieder unter Beweis stellen werden“ blickt Routinier Seeliger zuversichtlich auf das entscheidende Rennen des Jahres.