RD23bericht

Der Rethemer Rallycrosser Sven Seeliger kam als Tabellenführer zum Estering nach Buxtehude. Die Führung war denkbar knapp, seine Verfolger waren ihm dicht auf den Fersen.

Auf dem Estering in Buxtehude stand den Fahrerinnen und Fahrern am 28. und 29. August ein strammes Programm bevor.

Diesmal war doppelte Rennaction garantiert, denn Samstag und Sonntag waren eigenständige Meisterschaftsläufe angesetzt. Während normalerweise am Rennsamstag einige Trainingsrunden und ein paar Vorläufe durchgeführt werden, stand diesmal ein kompletter Renntag mit sämtlichen Qualifikationsrennen und Finalläufen auf dem Zeitplan, ebenso wie am Sonntag. Damit verdoppelte sich die Anzahl der spannenden Finalläufe am gesamten Rennwochenende, aber es bestand auch die Gefahr, bei technischen Problemen weit zurück zu fallen.

Idealpunktzahl am Samstag erreicht

Bereits am Samstag dominierte Seeliger seine Klasse (Fahrzeuge bis 2000ccm) und sammelte eine Bestzeit nach der anderen. Er gewann alle drei Qualifikationsläufe und siegte auch im Finale – damit hatte er am Samstag die Idealpunktzahl erreicht. Eine gute Ausgangsposition, allerdings musste Seeliger auf dem Weg dorthin auch ein paar Federn lassen. Nach einem spektakulären Start in einem der Vorläufe bekam er einen Stoß ins Heck, er musste heftig gegenlenken, um den Ford Fiesta auf der Strecke zu halten. Das Manöver blieb ohne Folgen – jedenfalls zunächst, denn später wurde deutlich, dass dadurch die Spur des Ford Fiesta in Mitleidenschaft gezogen worden war. Am Abend standen dann umfangreiche Reparaturarbeiten an der Karosserie an, schließlich hatten die Duelle auf der Strecke ihre Spuren hinterlassen.

 

Seeliger macht Doppelerfolg am Sonntag perfekt

Am Sonntag wiederholte Seeliger seinen Erfolg vom Vortag, erneut fuhr er drei Bestzeiten in der Qualifikation. Besonders spannend wurde es im Finale: am Start zog der Däne Ole Bech (Peugeot 306) neben Seeliger und beide rasten Tür an Tür die lange Gegengerade hinab. In der nächsten Kurve spürte Seeliger Druck im Heck und musste alles daransetzen, den Fiesta auf der Strecke zu halten – Bech hatte ihm etwas Schwung mitgegeben und Seeliger kam weit raus. Bech schlüpfte durch und es entbrannte ein Duell zwischen den beiden, bis Seeliger den Weg durch die Jokerlap wählte. Diese Alternativroute auf der Strecke muss von jedem Fahrer einmal durchquert werden und Seeliger hatte danach freie Fahrt, konnte wieder zu Bech aufschließen und als dieser in der letzten Runde die Jokerlap nahm, hatte Seeliger wieder die Nase vorn.

Allerdings leisteten sich seine Verfolger kaum Patzer und so konnte Seeliger mit den ausgezeichneten Resultaten vom Wochenende seinen Vorsprung zwar ein wenig ausbauen, doch gerade der erfahrene Rallycrosser aus Rethem weiß, wie klein ein Vorsprung von nur sechs Zählern im Motorsport tatsächlich ist. Weiter geht es Mitte September im hessischen Schlüchtern, auch dort wird es eine Doppelveranstaltung mit zwei Meisterschaftsläufen sein und es könnte eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft fallen.